Das ZZF stellt sich vor
Anfang der 1990er-Jahren wurde die Akademie der Wissenschaften der DDR aufgelöst. Ihre 60 Forschungsinstitute wurden abgewickelt oder umstrukturiert. Viele Entlassungen und gebrochene Biografien waren die Folge. Für einige ostdeutsche Wissenschaftler*innen boten sich aber auch neue Chancen. 1991 empfahl der Wissenschaftsrat die Schaffung neuer Geisteswissenschaftlicher Zentren. Hier sollten Wissenschaftler*innen aus Ost und West gemeinsam an Projekten arbeiten. Der „Forschungsschwerpunkt Zeithistorische Studien“ wurde gegründet, aus dem 1996 das ZZF wurde.
In unserem einleitenden Feature berichten die ZZF-Direktoren Frank Bösch und Martin Sabrow, Gründungsdirektor Jürgen Kocka sowie die Historiker*innen Mario Keßler, Annette Schuhmann und Irmgard Zündorf über die Anfänge des ZZF und dessen Entwicklung.
Übrigens erforscht das ZZF gemeinsam mit der Universität Potsdam, wie sich die lokale Forschungslandschaft seit 1989 verändert hat. Aber dazu mehr in einer späteren Folge!
Kürzlich erinnerte auch der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) mit einer Podiumsdiskussion an den Umbruch von 1989 und dessen Folgen für die Geschichtswissenschaft. Ein Mitschnitt der Veranstaltung ist online.
Lektüre zum Thema:
Matthias Berg, Olaf Blaschke, Martin Sabrow, Jens Thiel und Krijn Thijs: Die versammelte Zunft. Historikerverband und Historikertage in Deutschland 1893–2000, Göttingen 2018.
Klaus Große Kracht, Die zankende Zunft. Historische Kontroversen in Deutschland nach 1945, Göttingen 2005, S. 115-137.
Martin Sabrow, Die Historikerdebatte über den Umbruch von 1989, in: ders., Klaus Große Kracht und Ralph Jessen (Hg.), Zeitgeschichte als Streitgeschichte. Große Kontroversen seit 1945, München 2003, S. 114-137.
Musik: "Yeah Life's a Foolish Game" by Admiral Bob 2014 - Licensed under Creative Commons Attribution (3.0)
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